Um Ihnen die Entscheidung leichter zu machen, was Sie haben möchten, hier die acht wichtigsten Ofentypen.
Offener Kamin
Romantische Stunden am offenen Kamin - die Sehnsucht danach liegt dem Menschen noch heute im Blut. Man rückt enger zusammen und spürt das Stückchen Geborgenheit, das warm und hell ist. Schon Goethe würdigte die Wärme und die fördernde Geselligkeit eines Kamins. An seine herzliebste Friederike und deren Schwestern schrieb er: "Vergebens sperret uns der Winter in unsere warmen Stuben ein. Wir wollen uns zum Feuer setzen und tausendfältig uns ergötzen, uns lieben wie die Engelein..."
Je nach Bauart muss man nicht nur mit Gleichgesinnten vor dem lodernden Feuer sitzen. Bei entsprechender Größe des Kamins kann darin auch gekocht, gebraten und gebacken werden. Der offene Kamin setzt etwa 10 bis maximal 30 Prozent der eingesetzten Brennstoffmenge in Heizungswärme um.
Heizkamin
Heizkamine sind technisch aufwendig, erreichen aber einen hohen Wirkungsgrad. Die aktuelle Technologie: vollautomatisches Nachbrennsystem reduziert drastisch den Emissionsausstoß. Erreicht wird das über ein spezielles Luftkanalsystem. Es wärmt die Verbrennungsluft vor und lenkt sie über Sekundärluftdüsen in den oberen Brennraum. Mit dieser Technik wird eine nahezu vollständige Verbrennung ga-rantiert. Ein auserlesenes Angebot an Kacheln und dezent sowie individuell einlegbare Schmuckelemente erlauben eine Vielzahl an Varianten bei gleichbleibend gutem Design. Eine daraus resultierende Kachelofen-Qualität mit Unikatanspruch fügt sich ästhetisch in zeitgemäße Wohnlandschaften. Bis zu 70 Prozent der Brennstoffwärme wird in Heizungswärme umgesetzt.
Warmluftofen
Das Typische: Er wird schnell warm und die Wärme wird auch schnell an die Umgebung abgegeben. Mit einem solchen Warmluft-Kachelofen können mehrere Räume über mehrere Etagen beheizt werden. Dieser Ofen eignet sich auch gut an kühlen Abenden in der Übergangszeit, egal ob im eigenen Häuschen oder im Wochenenddomizil.
Seine Funktionsweise Ein Kachelmantel umschließt einen vorgefertigten Gussheizeinsatz. Kachelmantel und "Einsatz" zusammen bilden die Heizkammer. Hier sammelt sich die Raumluft. Von unten strömt sie in diese Kammer, erwärmt sich an den Heizflächen und steigt dann nach oben. Dabei wird die Kachelfläche erwärmt. Die Warmluft tritt entweder über Luftgitter wieder aus oder erreicht über Warmluftschächte andere Räume. Über Klappen und Schieber kann der Warmluftbedarf geregelt werden. Die abgegebene Wärme über die Kachelwände nennt der Fachmann Strahlungswärme. Sie sorgt für ein gesundes Raumklima.
Grundofen
Als Speicherofen vom Fachmann an gewünschtem Ort handwerklich aufgebaut bietet diese Heizungsart ein ideales Raumklima. Die große keramische, gemauerte Speichermasse gibt Strahlungswärme über die Kachelwand ab, weil die Feuerung direkt dahinter eingebaut wird. Damit erreicht der Grundofen eine mittlere Oberflächentemperatur zwischen 50 bis 90 Grad Celsius. In Feuerraumnähe kann sie bis zu 150 Grad warm sein. Zögernd gibt das keramische Material mit seiner geringen Leitfähigkeit die Wärme ab. Kurz: je "dicker" die Speichermasse ist, desto träger reagiert sie und um so länger braucht sie, bevor sie warm wird. Für ein schnelles Aufheizen ist ein solcher Ofen nicht geeignet. Dafür gibt er aber seine Stahlungswärme langsam ab. Dieser Vorgang kann bis zu zwölf Stunden und länger dauern. Räume, die auf diese Weise zu erwärmen sind, sollten nach Möglichkeit durchgeheizt werden. Wird mit Holz geheizt, kann auf Ascherost und Aschekasten verzichtet werden. Bei Mischbetrieb (Holz/Kohle) ist ein Brennrost erforderlich. Über keramische Züge sind die Rauchgase zum Schornstein zu führen.
Kombiofen
Wer die Vorzüge eines Warmluft- und Grundofens in einem erleben möchte, dem bietet der Kombiofen genau das Richtige. Mit einem schamottierten Gußheizeinsatz ohne Rost bleiben bei der Holzfeuerung etwa drei Prozent Asche übrig. Der hohe Wirkungsgrad einer solchen Feuerung wird durch nachgeschaltete keramische Züge gesteigert. Liegen diese an der Kachelwand des Ofens an, wird das Prinzip des Grundofens genutzt - große Speichermasse für eine langsame Wärmeabgabe an den Raum. Der Warmlufteffekt stellt sich dadurch ein, weil die Feuerung in einem Gußmantel erfolgt. Dieses vorgefertigte Teil steht frei mit dem richtig berechneten Abstand zu den Kachelwänden in der Brennkammer. Die Vorteile behaglicher Strahlungswärme des Grundofens verbinden sich mit den Vorzügen der schnellen Warmluftführung über Luftgitter und Schächte (Konvektion) des Warmluft-Kachelofenprinzips.
Hypokaustenofen
Dass eine geschlossene Warmluftheizanlage mehrere Zimmer erwärmen kann, beweist der Hypokaustenofen. Er gibt seine Warmluft nicht nach außen in den Raum ab, sondern läßt die von einem Heizeinsatz erzeugte Hitze in einem geschlossenen System zirkulieren. Dabei ist in den angeschlossenen Räumen die Strahlungswärme zu spüren. Vorbild für diese Heizungsart waren die Thermen der alten Römer. Genau wie im Kombiofen besteht das Herz des Systems aus einem freistehenden Heizeinsatz mit Nachheizflächen, welcher seine Heizenergie als Warmluft in das geschlossene System abgibt. Die erwärmte Luft steigt in dem System des Hypokaustenofens in den angeordneten Kanälen nach oben in den zu beheizenden Raum und sinkt anschließend abgekühlt nach unten zu den Heizflächen. Der Kreislauf im geschlossenen System beginnt von vorn.
Wassertechnik im Kamin oder Kachelofen
Kamin- oder Kachelofenheizeinsatz mit aufgesetztem Wasserwärmetauscher
Bei dieser Variante wird ein Wasseraufsatzregister auf den Heizeinsatz aufgesetzt. Die Rauchgase, welche den Brennraum verlassen, werden in dem Register zusätzlich heruntergekühlt. Bei einigen Varianten kann das Wasserregister auch mittels Umschaltklappe zu- oder abgeschaltet werden. Diese aufgesetzten Wasserregister dienen nur zur Heizungsunterstützung. Der Heizwasseranteil der Anlagen liegt bei 30 bis 40 % der gesamten produzierten Wärmemenge. Der Anteil von Strahlungswärme und Warmluft liegt bei ungefähr 60 bis 70 %. Bei einem Heizeinsatz von ca. 9 kW werden cirka 3 kW Leistung im Wasserregister erzeugt, 6 kW Leistung bleiben als Strahlungs- und Konvektionswärme im Aufstellraum.
Kamin- oder Kachelofenkessel
Bei der Variante als Kesselgerät ist der Brennraum an 3 Seiten mit Wasser umspült und hat zusätzlich ein Aufsatzregister. Dadurch liegt der Heizwasseranteil bei cirka 50 bis 70 % der Gesamtleistung. Die restlichen 30 bis 50 % werden über die Sichtscheibe und den Kesselmantel als Strahlungs- und Konvektionswärme in den Aufstellraum abgegeben. Bei einem Heizeinsatz von ca. 10 kW werden 5 bis maximal 7 kW in Heizwasserwärme umgesetzt. 3 bis 5 kW der Leistung werden als Strahlungs- und Konvektionswärme in den Aufstellraum abgegeben. Diese Kamin- oder Kachelofenkessel eignen sich zur Heizungsunterstützung und als Hauptheizung. Alle Geräte können zusätzlich mit elektronischen Steuerungen ausgestattet werden, welche die Verbrennungsluftversorgung der Geräte automatisch regeln.